Wer den Bürgerinnen und Bürgern das Einsparen/das Reduzieren von „Schuldgeld“ als Ziel aller Dinge verspricht, der hat von den Wirtschafts- und Geldkreisläufen, im heutigen monetären System, wenig Kenntnis. Wer sich für weniger Schulden machen ausspricht, der sollte/muss dann jedoch fairerweise auch die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, deutlich machen.
Fakt ist: Im heutigen monetären System ist das Schuldenmachen die Voraussetzung für Einkommen, Einkommen aller Art. Wer also auf die Schuldenbremse treten will, der reduziert automatisch Einkommen. Denn Schuldgeld setzt immer Arbeitsprozesse in Gang, Arbeitsprozesse, aus denen sich wiederum Einkommen aller Art generiert.
Warum häuft sich eigentlich überall in den Industrieländern und nun auch schon in den Schwellenländern, so viel Schuldgeld an, und wie tilgt sich Schuldgeld?
Vereinfachte Darstellung: Wer einen gewerblichen Arbeitsprozess in Gang setzen möchte braucht Geld – Schuldgeld, und Schuldgeld ist eine Schuld. Schulden tilgen sich immer dann, wenn der der die Leistung mit seiner Arbeitskraft erstellt hat, ein stimmiges Einkommen bezieht, und mit diesem Einkommen letztendlich dann auch die Leistung kauft, die er erstellt hat; nur dann, ja wirklich nur dann kann sich Schuldgeld tilgen.
Unstimmigkeiten im System verhindern das jedoch:
- Durch den Zins und Zinseszinseffekt müssen immer mehr Arbeitsprozesse in Gang gesetzt, somit Schuldgeld generiert werden, oder, die in den Arbeitsprozessen erstellten Leistungen müssen immer teurer verkauft werden.
- Dadurch, dass die Einkommensschere immer weiter auseinander geht, entsteht auf der einen Seite Sättigung und auf der anderen Seite Nachfrageausfall.
Die Folgen:
- Sättigung führt zu immer mehr Geldguthaben – Geld, das fortwährend Zinszahler sucht, somit zu Schuldgeld werden soll.
- Nachfrageausfall wiederum führt zu immer mehr Schuldgeld – Geld, für das ein Zins zu zahlen ist.
Die Dummen dabei sind:
- Die Unternehmen, die Arbeitsprozesse in Gang gesetzt haben und ihre Leistungen nur sehr schwer am Markt, aus obigen Gründen, verkaufen können.
- All die vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die auf Kosten ihrer Einkommen, die immer teurer werdenden Arbeitsprozesse, durch die Rohstoff- und Energieproblematik, sowie den Sollzinseffekt, in Gang halten müssen.
Die Kreditwürdigkeit vieler Unternehmen und nun auch schon vieler Staaten, schwindet von Jahr zu Jahr, sie fallen somit als zukünftiger Schuldner, somit Einkommensbeschaffer aus.
Da wir jedoch alle auf ein Einkommen angewiesen sind, müssen zwangsläufig die Staaten als Schuldner einspringen, die heute noch gute Wirtschaftsbilanzen vorweisen können. Sie, die solventen Staaten, müssen ihre Bürgerinnen und Bürger zwangsverschulden, damit die notwendigen und versprochenen Einkommen gesichert sind.
Fazit: Die Suche nach Fehlern im System sollte/muss tiefgründiger angegangen werden.
- Warum haben sich, i. d. R., die Gesellschaften der Industriestaaten, somit die reichsten Länder der Erde, bis zur Halskrause monetär verschuldet?
- Waren alle Regierungen nicht willens oder unfähig ausgeglichene Haushalte vorzulegen?
- Oder ist das Schuldenmachen ein wesentlicher Bestandteil unseres Wirtschafts- und Finanzsystems, die Voraussetzung für Einkommen aller Art?
- Wo und wie generiert sich Schuldgeld? Wo und wie wird Schuldgeld zu Einkommen? Woher kommt das Geld? Wer bringt es in den Umlauf?
- Wie sehen die Schuldgeld- und Guthabengeldkreisläufe in den und zwischen den Gesellschaften aus?
- Welche Ziele werden mit der Generierung von Schuldgeld verfolgt und welche Ziele verfolgt man mit der Generierung von Guthabengeld?
- Welche Rolle spielen: Soll- und Habenzins in dem System?
- Wer sind letztendlich die Profiteure – die Guthabengeldbesitzer, und wer sind die Verlierer – die Schuldgeldbesitzer.
Wie kann es sein, dass wir, die jeden Tag Leistungen erbringen, einer kleinen Minderheit von Menschen – den Gläubigern/Guthabengeldbesitzern, Leistungen schulden, für die unsere Kinder und Kindeskinder noch aufkommen sollen?
Eine Schuld zu haben heißt: Jemand hat mir eine Leistung erbracht für die ich ihm eine Gegenleistung schulde.
Welche Leistungen hat diese kleine Minderheit von Menschen eigentlich der Menschheit erbracht, dass sie Gegenleistungen fordern können, die wir niemals in unserem Leben leisten werden können. Welche Ziele verfolgt man mit diesem Schuldgeldsystem. Dieses Finanzsystem ist nachweislich unstimmig.
„Sozial ist was Arbeit schafft“. Diesen Satz kennen wir alle.
Richtig ist: Wir alle benötigen ein Einkommen, und Einkommen generiert sich heute ausschließlich aus gewerblichen Arbeitsprozessen.
Jeder Arbeitsprozess benötigt jedoch Energie, verbraucht Rohstoffe und Energiepotentiale. Und Rohstoffe und Energie werden immer rarer, kostbarer somit teurer. D. h., die von uns Menschen initiierten Arbeitsprozesse werden immer kostspieliger und aufwendiger.
Im Umkehrschluss würde dies bedeuten: „Sozial ist was Arbeitsprozesse verkürzt bzw. ganz abschafft“.
Denn das spart Rohstoffe und Energie. Rohstoff- und Energieressourcen sind reale Werte die wir Menschen für unser Überleben und für unsere Weiterentwicklung dringend benötigen.
Wenn wir unsere Arbeitsprozesse verkürzen bzw. ganz abbauen, dies würde nicht nur bedeuten das wir weniger Rohstoffe und Energie verbrauchen, dies würde auch zur Folge haben das sich weniger Schuldgeld generiert.
Weniger Schuldgeld weniger Einkommen? Nein!
Wenn wir die Freiräume dann dafür nutzen: Neue Energie- und Geistespotentiale zu schaffen, werden wir ganz neue Arbeitsprozesse (…) bekommen; Arbeitsprozesse, die uns die gewerbliche Arbeit weiter verkürzen bzw. in vielen Bereichen ganz abschaffen (siehe Energiemehrwegtechnologie). Gewerbliche Arbeitsprozesse abschaffen bedeutet ja nicht den Verlust von Lebensqualität und Lebensfreude, im Gegenteil, jeder würde mehr Freiräume für sein Privatleben bekommen. Freiräume, die dann Arbeitsprozesse hin zum Positiven (…) entstehen lassen.
Jedoch in einer Welt, wo sich Einkommen nur aus gewerblichen Arbeitsprozessen, egal welcher Art, sie müssen nur Schuldgeld generieren, Schuldgeld, aus dem sich dann Einkommen generieren lässt, solange dieses Gedankengut in den Köpfen der Menschen vorherrscht, wird es sehr schwer sein, einen anderen Weg der Geldgenerierung zu erklären.
Ein öffentlicher und freier Wettbewerb, mit dem Ziel: Die beste Wirtschafts- und Lebensweise zu finden, würde hier zum Nachdenken und letztendlich zum Umdenken der heutigen Systeme führen.