Stellen wir uns vor, die Wirtschaft würde morgen von Grund auf neu starten, mit der Produktion und dem Verkauf aller notwendigen und gewünschten Leistungen.
Um sämtliche Kosten zu decken, wären nach heutigem Stand 3.700 Milliarden (Mrd.) Euro erforderlich. Wichtig dabei: Jeder Kostenpunkt entspricht zugleich einem Einkommen für jemanden.
Zählt man alle Kosten zusammen, ergibt sich ein Gesamteinkommen aus der Herstellung und dem Verkauf von Waren, Gütern und Dienstleistungen in Höhe von 3.700 Mrd. Euro. Diesen Einkommen stehen Waren, Güter und Dienstleistungen im gleichen Wert von 3.700 Mrd. Euro gegenüber.
Das bedeutet: Werden alle erbrachten Leistungen mit dem Einkommen gekauft, das durch ihre Erbringung generiert wurde, und fließen die Einnahmen direkt zur ursprünglichen Geldquelle zurück, entstehen in sich geschlossene, stimmige Geld-, Wirtschafts- und Einkommenskreisläufe.
Unser derzeitiges Einkommen schöpft sich aus einer einzigen Geldquelle: von den Zentralbanken über Geschäftsbanken hin zu Unternehmen und schließlich zu den Menschen. Jeder Einkommensprozess setzt somit kommerzielle Arbeitsprozesse voraus – ein deutlicher Hinweis auf unsere Abhängigkeit von diesen Strukturen.
Eine Alternative: Einführung einer „Option auf ein Grundeinkommen“
Doch was, wenn wir das System anders gestalten? Etwa durch die Einführung einer „Option auf ein Grundeinkommen“?
Das neue Szenario: Einkommenskreisläufe mit zwei Quellen
Angenommen, wir beginnen morgen erneut mit wirtschaftlichen Aktivitäten und erbringen wieder Leistungen im Wert von 3.700 Mrd. Euro.
Dieses Mal benötigen die Unternehmen jedoch nur die Hälfte des Kapitals von den Geschäftsbanken, nämlich 1.850 Mrd. Euro. Die Kosten in den Unternehmen belaufen sich dann auf 1.850 Mrd. Euro – eine Kreditsumme die sich halbiert hat. Zählt man alle Kosten erneut zusammen, ergibt sich ein Gesamteinkommen aus den Betrieben von 1.850 Mrd. Euro.
Doch nun kommt eine zusätzliche Einkommensquelle ins Spiel: die „Option-Grundeinkommen“ in Höhe von 1.850 Mrd. Euro.
Dieses Grundeinkommen wird erst beim Kauf einer Leistungen dem Verkaufspreis hinzugefügt, ähnlich wie heute die Mehrwertsteuer. So ergibt sich wieder ein Gesamtverkaufspreis von 3.700 Mrd. Euro. Der gesamte Verkaufsbetrag fließt unmittelbar nach Kaufabschluss zu den ursprünglichen Geldquellen zurück, wodurch stimmige und stabile Geld-, Wirtschafts- und Einkommenskreisläufe entstehen.
Der entscheidende Unterschied: Das System basiert nun auf zwei unabhängigen Geldquellen – den Geschäftsbanken und der „Option-Grundeinkommen“.
Neue Perspektiven durch gerechtere Einkommensverteilung
Diese zusätzliche Geldquelle könnte die Einkommensschöpfung und -verteilung nicht nur gerechter sondern auch leistungsbezogener gestalten. Das Ergebnis wären neue Perspektiven für uns Menschen, die Wirtschaft und die Umwelt.
Die Gretchenfrage: Was bringt das Grundeinkommen?
Welche Vorteile und Nachteile ergeben sich aus dieser zusätzlichen Einkommensquelle und der neuen Einkommensverteilung – sowohl lokal als auch global?
Das Bild zeigt den Geldfluss im Konzept „Option-Grundeinkommen“
Es illustriert die Abläufe, wie Einkommen durch Arbeitsprozesse und ein optionales Grundeinkommen generiert und verteilt werden.
Geldquelle: EZB-Geschäftsbank
- Die Europäische Zentralbank (EZB) stellt über Geschäftsbanken Kredite bereit. Dieses Geld ist die erste Hauptquelle im System und wird in den Wirtschaftskreislauf eingebracht.
- Arbeitsprozesse und Wertschöpfung
- Unternehmen nutzen diese Kredite, um Arbeitsprozesse zu finanzieren.
- Durch diese Arbeitsprozesse werden Waren, Güter und Dienstleistungen produziert, wodurch Einkommen für die Beteiligten generiert wird.
- Einkommensarten
- Markteinkommen: Einkommen, das direkt aus Arbeitsprozessen resultiert, wie Gehälter oder Gewinne.
- Option-Grundeinkommen: Eine zusätzliche Einkommensquelle, die als „Basisfinanzierung“ gilt. Dieses Grundeinkommen wird erst bei der Bezahlung von Produkten und Dienstleistungen freigesetzt und kommt somit indirekt dem Konsum zugute.
- Kapitalrückführung
- Die Einnahmen aus dem Verkauf der erbrachten Leistungen (Waren, Güter, Dienstleistungen) fließen sofort wieder zurück zu den ursprünglichen Geldquellen: EZB-Geschäftsbank und EZB-Option-Grundeinkommen. So schließt sich der Kreislauf.
