Ökonomische Kreisläufe und die Bedeutung produktiver Arbeitsprozesse – Ein Blick aus dem Visionum


In unserer modernen Kreditwirtschaft entsteht Einkommen nicht aus dem Nichts, sondern durch ein klar strukturiertes System: Kredite werden aufgenommen, um industrielle und gewerbliche Arbeitsprozesse zu initiieren und aufrechtzuerhalten. Diese Kredite wiederum werden durch den Verkauf von Waren, Gütern und Dienstleistungen getilgt. So entsteht ein sich stetig erneuernder Geld- und Einkommenskreislauf – vergleichbar mit dem natürlichen Wasserkreislauf der Erde.

Der Kreislauf des Geldes
Die Geldmenge – und somit auch das Gesamteinkommen – ist eine Größe, die sich im Rahmen der wirtschaftlichen Aktivität permanent bewegt. Werden mehr Arbeitsprozesse angestoßen oder steigen deren Kosten, führt dies automatisch zu einer erhöhten Kreditaufnahme. Diese vergrößerte Kreditmenge führt wiederum zu einem Anstieg der Geldmenge im Wirtschaftskreislauf – und entsprechend zu einem höheren Gesamteinkommen. Genau dieses Prinzip erklärt das beständige Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) oder Bruttosozialprodukts (BSP) in modernen Volkswirtschaften.

Funktion des Einkommens
Das Einkommen, welches durch diese Prozesse entsteht, erfüllt dabei zwei zentrale Funktionen:

  1. Es dient dem Konsum, der Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen.
  2. Es ermöglicht Investitionen, die wiederum neue Arbeitsprozesse anstoßen.

So entsteht ein in sich geschlossener monetärer und wirtschaftlicher Kreislauf, der im Idealfall stabil bleibt – vorausgesetzt, die Arbeitsprozesse selbst sowie deren Preise bleiben konstant.

Ein zentrales Missverständnis
Ein weitverbreiteter Irrtum in wirtschaftspolitischen Debatten besteht in der Annahme, es mangele grundsätzlich an Geld. Doch Fakt ist: Solange ausreichend produktive Arbeitsprozesse vorhanden sind, ist auch genügend Geld bzw. Einkommen im Umlauf. Die eigentliche Schlüsselfrage lautet daher nicht „Woher kommt das Geld?“, sondern:
Welche Arbeitsprozesse müssen angestoßen und aufrechterhalten werden, um eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung zu gewährleisten?

Verteilung als Schlüssel zur Stabilität
Eine gerechte und sinnvolle Verteilung des erwirtschafteten Gesamteinkommens ist essenziell. Denn nur wenn Einkommen leistungsgerecht und lebensfördernd verteilt wird, können sich nachhaltige und stabile Geld- und Wirtschaftskreisläufe etablieren – Kreisläufe, die nicht nur funktional sind, sondern auch ein gutes Leben für alle ermöglichen.

Perspektive: Eine Option – Grundeinkommen für Europa
In diesem Zusammenhang gewinnt die Idee einer Option auf ein stimmiges Grundeinkommen zunehmend an Bedeutung – auch und gerade auf europäischer Ebene. Eine solche Option könnte helfen, wirtschaftliche und soziale Stabilität zu fördern, den Zugang zu sinnvollen Arbeitsprozessen zu erleichtern und die Lebensfreude in der Gesellschaft zu steigern. Es würde einen verlässlichen Sockel im Einkommenskreislauf darstellen und somit zu einem resilienteren, menschlicheren Wirtschaftssystem beitragen.

Schlusswort
Aus dem Blickwinkel eines Visionums – einem Ort, in dem Bodenständigkeit und Weitblick oft Hand in Hand gehen – lässt sich sagen: Eine Wirtschaft, die sich am Menschen orientiert und deren Kreisläufe bewusst gestaltet und gerecht verteilt werden, ist keine Utopie. Sie ist nicht nur möglich, sondern notwendig.


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