Eine Chance für eine neue Leitwährung
Das Zeitalter der fossilen Energieträger, das über ein Jahrhundert lang die Weltwirtschaft und geopolitische Machtverhältnisse prägte, geht seinem Ende entgegen. Mit dem schrittweisen Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas verliert auch der Petro-Dollar – die auf Öltransaktionen basierende Vormachtstellung des US-Dollars – zunehmend an Bedeutung.
Diese Entwicklung eröffnet eine historische Chance: die Etablierung einer neuen, globalen Leitwährung, die auf einem zukunftsweisenden Energie-Bereitstellungs-, Nutzungs- und Rückführungssystem fußt.
Die Notwendigkeit eines neuen Energiesystems
Der Wandel hin zu erneuerbaren Energien ist nicht nur ökologisch geboten, sondern zunehmend auch wirtschaftlich unausweichlich. Die fortschreitende Erderwärmung – angetrieben durch den exzessiven Verbrauch fossiler Rohstoffe – bedroht Lebensräume, Volkswirtschaften und ganze Gesellschaften.
Der Übergang zu einem nachhaltig funktionierenden Energiesystem muss daher effizient, gerecht und global anschlussfähig gestaltet werden. Es reicht nicht, lediglich auf Wind-, Solar- oder Wasserkraft umzusteigen. Notwendig ist ein umfassendes System, das auch fortschrittliche Speichertechnologien, intelligente Nutzungskonzepte und funktionierende Rückführungsmechanismen umfasst. Nur so lässt sich eine echte Kreislaufenergieökonomie etablieren, von der alle Länder profitieren können – unabhängig von ihrem Entwicklungsstand.
Der „Atü“ – eine neue Leitwährung auf Basis nutzbaren Drucks
Um diese globale Transformation zu begleiten und zu beschleunigen, könnte die Einführung einer neuen Leitwährung von zentraler Bedeutung sein: der „Atü“.
Die Abkürzung „Atü“ stammt aus der physikalischen Prozessgrößenlehre und steht für „Atmosphäre Überdruck“ – also nutzbaren Druck. Druck ist eine elementare physikalische Größe, die sämtlichen natürlichen und technischen Arbeitsprozessen zugrunde liegt. Ob in der Natur oder in der Industrie: Ohne Druck kein Wandel, keine Bewegung, keine Energieübertragung.
Daher liegt es nahe, diese universelle Größe als Grundlage für eine neue Weltwährung zu nutzen – analog zum Petro-Dollar, der auf der Nutzung von Öl basierte. Die Geldmenge könnte dem Volumen des weltweit verfügbaren nutzbaren Drucks entsprechen, während der Wert der Währung durch die Effizienz und Qualität der Drucknutzung bestimmt würde. Dies würde eine transparente, gerechte und physikalisch verankerte Grundlage für globale Handelsbeziehungen schaffen.
Vorteile einer auf Druck basierenden Leitwährung
Globale Anschlussfähigkeit: Druck ist eine universelle physikalische Größe, die weltweit verstanden und technisch messbar ist – eine ideale Basis für internationale Akzeptanz.
Stabilität durch Naturgesetz: Die Kopplung an eine messbare physikalische Größe könnte spekulative Marktbewegungen eindämmen und langfristige wirtschaftliche Stabilität fördern.
Nachhaltige Investitionsanreize: Der „Atü“ könnte gezielt Investitionen in grüne Technologien und erneuerbare Energien fördern, da der Wert der Währung unmittelbar mit nachhaltiger Energieproduktion und -nutzung verknüpft wäre.
Herausforderungen und Gegenargumente
Trotz der Vorteile ist ein solcher Paradigmenwechsel mit erheblichen Herausforderungen verbunden:
Technologische Anforderungen: Die präzise Erfassung, Bewertung und Standardisierung nutzbaren Drucks erfordert fortschrittliche Technologien und eine einheitliche Infrastruktur, die nicht überall gleichermaßen verfügbar ist.
Politischer Widerstand: Die Ablösung des US-Dollars als dominierende Weltwährung dürfte auf erheblichen Widerstand stoßen – insbesondere seitens der USA und ihrer wirtschaftlichen Partner.
Komplexität der Umsetzung: Die Etablierung einer neuen Leitwährung erfordert intensive internationale Kooperation, neue Institutionen und einen langfristigen, koordinierten Übergangsprozess.
Risiken in der Übergangsphase: Ökonomische Unsicherheiten und Instabilitäten sind in der Phase der Umstellung nicht auszuschließen.
Fazit: Ein Wendepunkt mit Potenzial
Das Ende der fossilen Ära ist weit mehr als nur ein ökologischer oder technologischer Umbruch – es markiert auch eine Zeitenwende im globalen Finanzsystem. Der „Atü“, als auf physikalischem Druck basierende Weltwährung, könnte ein innovatives Fundament für eine gerechtere, nachhaltigere Weltwirtschaft legen.
Ob diese Vision Realität wird, hängt davon ab, ob es gelingt, die notwendigen technologischen Grundlagen zu schaffen, politische Blockaden zu überwinden und eine globale Koalition des Wandels zu formen. Wenn wir jetzt mutige Entscheidungen treffen, kann aus dem Ende des Petro-Dollars der Anfang einer ökologisch und ökonomisch zukunftsfähigen Ordnung erwachsen.