Warum unser Geldsystem mehr zerstört als verteilt
Schon mal darüber nachgedacht? Während die Politik soziale Leistungen kürzt und Abgaben erhöht, bleibt ein zentraler Systemfehler meist unbemerkt – mit weitreichenden Konsequenzen für unser tägliches Leben.
Unser heutiges Geld- und Finanzsystem erzeugt ein tiefgreifendes strukturelles Ungleichgewicht: Geldvermögen wachsen exponentiell – ebenso wie die Schulden. Mit den Schulden steigt auch der Kapitaldienst, also die Belastung durch Zinszahlungen. Diese Last tragen vor allem die arbeitende Bevölkerung und kleine Unternehmen. Die Folge: Arbeitslosigkeit, prekäre Einkommen, Überschuldung und Unternehmenspleiten.
Kurz gesagt: Wir sehen nur die Symptome – aber kaum jemand spricht über die Ursache.
Wir arbeiten – aber für wen?
Rein rechnerisch könnten wir unseren heutigen Lebensstandard mit einer 20-Stunden-Woche aufrechterhalten. Doch ein erheblicher Teil unserer Arbeitszeit fließt nicht in unseren eigenen Lebensunterhalt, sondern in die Kapitalerträge einer kleinen, vermögenden Minderheit.
Wir arbeiten nicht nur für uns – sondern für das Vermögen anderer.
Diese unsichtbare Umverteilung wird selten thematisiert. Studien zeigen: Etwa 99 Prozent der Menschen erkennen das Grundproblem nicht – auch viele Vertreter der Wirtschaftswissenschaft nicht, die es entweder ignorieren oder gar leugnen. Ohne dieses Bewusstsein bleibt jede Debatte über soziale Gerechtigkeit oder ökologische Transformation auf halbem Weg stehen.
Geld ist kein neutrales Werkzeug
Entgegen der landläufigen Meinung ist das Geldsystem nicht neutral. Es definiert die Spielregeln des Kapitalismus: Wer wie viel arbeitet, wer wie viel verdient – und vor allem, wer profitiert. In seiner jetzigen Form produziert es strukturell Armut, Ungleichheit, soziale Spannungen – und letztlich politische Instabilität.
Wer diesen Kreislauf durchbrechen will, muss das System selbst hinterfragen.
Ein System in der Sackgasse
Solange wir diesen grundlegenden Konstruktionsfehler nicht erkennen und beheben, werden wir weiterhin in einer Schleife aus Wirtschaftskrisen, wachsender Ungleichheit und schwindender demokratischer Stabilität gefangen bleiben.
Das Bruttosozialprodukt mag den ökonomischen Output messen – doch es sagt nichts darüber aus, wem dieser Wohlstand zugutekommt. Kann ein System als erfolgreich gelten, das viele ausgrenzt, wenige überreich macht – und die Mehrheit in einem Hamsterrad aus Schulden, Leistungsdruck und Existenzangst hält?
Fazit: Zeit, den Schleier zu lüften
Wenn wir echte gesellschaftliche Transformation wollen – sozial, ökologisch und demokratisch – müssen wir beim Kernproblem ansetzen: beim Geldsystem selbst. Solange wir die Regeln nicht hinterfragen, wird sich das Spiel nie ändern.
Wer das System verändern will, muss es zuerst verstehen.
