Unser heutiges Geldsystem weist tiefgreifende Strukturfehler auf. Diese führen zwangsläufig zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fehlentwicklungen – ein Umstand, der spätestens in Zeiten von Finanz- und Wirtschaftskrisen unübersehbar wird.
Dabei ist die Grundidee des modernen Finanz- und Wirtschaftssystems prinzipiell leistungsfähig. In einer global vernetzten Welt, in der Menschen grenzüberschreitend zusammenarbeiten und Werte schaffen, braucht es jedoch einen stabilen und nachhaltigen Bezugsrahmen für Geld – einen Maßstab, der reale Leistungen in Form von Waren, Gütern und Dienstleistungen angemessen widerspiegelt.
Was ist Geld – und wie entsteht es?
Geld lässt sich im Wesentlichen in zwei Hauptformen unterscheiden:
- Schuldgeld – entsteht durch Kreditvergabe und dient der Finanzierung wirtschaftlicher Prozesse.
- Guthabengeld – entsteht im Rahmen von Produktion, Angebot und Verkauf als Einkommen (z. B. Löhne, Gewinne, Steuern, Zinsen) und ermöglicht den Erwerb von Gütern und Dienstleistungen.
Sobald ein gewerblicher oder industrieller Arbeitsprozess angestoßen wird, entstehen beide Geldarten parallel:
- Schuldgeld: in Form verzinster Kredite.
- Guthabengeld: als Einkommen aus der realen Wertschöpfung.
Beide spiegeln denselben Vorgang wider – die Finanzierung und anschließende Verteilung realwirtschaftlicher Leistungen – und bedingen einander.
Woher kommt das Geld?
Geld entsteht nicht „einfach so“. Es wird in der Regel von Geschäftsbanken als Kredit – also als Schuldgeld – an zahlungsfähige Kreditnehmer vergeben. Diese initiieren reale Arbeitsprozesse, durch die Güter, Dienstleistungen und Einkommen entstehen.
Ohne Schuldner keine Produktion, ohne Produktion kein Einkommen – und ohne Einkommen keine Schuldentilgung.
Im Idealfall entspricht die Summe des ausgegebenen Schuldgelds jener des entstehenden Guthabengelds. Werden die produzierten Leistungen vollständig zu ihrem vorgesehenen Preis verkauft, können Schulden getilgt werden. Das Schuldgeld verschwindet, das Guthabengeld wird ausgegeben – der Geldkreislauf schließt sich. Ein solcher geschlossener und stabiler Kreislauf wäre die Grundlage eines dauerhaft funktionsfähigen Geldsystems.
Ein zukunftsfähiges Finanz- und Wirtschaftssystem muss genau diesen Zustand des systemischen Saldenausgleichs dauerhaft gewährleisten.
Die Rolle des Geldes in der Verteilung
Geld ist weit mehr als ein Tauschmittel – es ist das zentrale Verteilungsinstrument moderner Gesellschaften. Es bestimmt Einkommen, Kaufkraft und gesellschaftliche Teilhabe. Für funktionierende Märkte ist deshalb entscheidend, dass Geldguthaben – also Einkommen – nachhaltig und systemgerecht verteilt werden.
Eine strukturelle Grundlage hierfür bietet die 60/30/10-Regel IKS:
- 60 %: wirtschaftliche Grundleistung
- 30 %: öffentlicher Sektor
- 10 %: Leistungsanreiz (z. B. Innovation)
Ziel ist eine funktionale Balance zwischen produktiver Wertschöpfung, gesellschaftlicher Infrastruktur und individuellem Anreizsystem.
Das künftige „Option-Einkommen IKS“ ist an diesen Regeln auszurichten – denn jedes Einkommen, gleich welcher Art, hat seinen Ursprung in realer Leistung. Es entsteht nicht im luftleeren Raum, sondern basiert auf konkreter Wertschöpfung.
Ein System mit strukturellem Ungleichgewicht
Das Kernproblem: Unser heutiges Geldsystem ist nicht geschlossen und zudem strukturell instabil. Immer wieder entstehen gravierende Fehlbeträge – sichtbar in leeren Staatskassen, wachsendem Schuldenberg und einem beständigen Wachstumszwang. Diese Krisensymptome sind keine Ausnahmen, sondern die logische Folge eines grundlegend fehlerhaften Systems.
Solange Geldsystem und Realwirtschaft nicht systemisch rückgekoppelt sind, bleibt das Finanzsystem anfällig für Störungen – mit weitreichenden sozialen und ökologischen Konsequenzen.
Regeln müssen auf überprüfbaren Tatsachen beruhen
Für eine stabile und lebenswerte Zukunft gilt:
Gesellschaftliche Regeln und wirtschaftliche Strukturen dürfen nicht auf Wunschdenken oder theoretischen Modellannahmen beruhen. Sie müssen sich aus realen, überprüfbaren Tatsachen ableiten.
Die Kombination aus der 60/30/10-Regel IKS und einer kreislauffähigen Energiemehrwegtechnologie, eingebettet in eine offene Marktwirtschaft mit verbindlichen Spielregeln, schafft genau diese Grundlage – für ein kohärentes, nachhaltiges und generationengerechtes Geld- und Wirtschaftssystem.
Ausblick: Das Visionum IKS als Systemmodell der Zukunft
Das Visionum IKS ist mehr als eine nationale Reformidee – es ist ein global anschlussfähiges Modell. Es kann weltweit konsistente Geld- und Wirtschaftskreisläufe hervorbringen – zum Wohl heutiger und künftiger Generationen.
Es steht für einen evolutionären, strategischen Ort der Koordination – an dem Geldflüsse und reale Wertschöpfung wieder in Einklang gebracht werden können und müssen: wirtschaftlich, sozial und ökologisch.